Geocaching: Praktische Tipps für spannende Schatzsuchen

Dieses Freizeiterlebnis startet schon an der eigenen Haustür

Im Sommer zieht es die Menschen wieder vermehrt nach draußen – doch vielen ist Spazieren gehen oder Wandern zu langweilig und Joggen zu anstrengend. Eine spannende Alternative bietet Geocaching: Mittlerweile gehen fast sechs Millionen Menschen weltweit auf die Suche nach verborgenen Schätzen.

Wie eine Art Schnitzeljagd für Jung und Alt – so könnte Geocaching kurz zusammengefasst werden. Das englische Wort „Cache“ bedeutet übersetzt so viel wie „Versteck“, kann jedoch in diesem Fall die verschiedensten Formen annehmen. Ob im Wald, im See oder in der Stadt: Überall in der Natur suchen und finden Geocacher die kleinen verborgenen Schätze. Zurück geht das Ganze auf den US-Amerikaner Dave Ulmer, der in der Nähe der Stadt Portland im Jahr 2000 einen schwarzen Eimer mit allerlei Utensilien vergrub und die Koordinaten des Verstecks anschließend im Internet veröffentlichte.

Worum geht es beim Geocaching?

Ziel ist es, in meist unbekanntem Gelände ein Versteck aufzuspüren. Dort befindet sich dann der Cache: Das ist in der Regel ein kleiner Behälter mit einem Logbuch – häufig wartet auch ein kleines Präsent wie eine CD oder ein Schlüsselanhänger auf den Suchenden. Dieser trägt sich dann in das Buch ein und nimmt das Geschenk als Belohnung mit. Natürlich ist es unter Geocachern Ehrensache, dass ein neues Präsent hinterlassen wird. 

Längst gibt es eine weltweite Fangemeinde, die Sprache des elektronischen Suchspiels ist daher international. Auch der Community-Gedanke ist sehr stark ausgeprägt: Wer einen Cache gefunden hat, verewigt seinen Fund auf der entsprechenden Geocaching-Plattform im Internet und „bewertet“ die Suche. So sieht man nicht nur die eigenen Erfolge, sondern der sogenannte Owner (derjenige, der den Behälter versteckt hat) sieht, dass jemand seinen Cache auch tatsächlich gefunden hat.

Welches Equipment ist nötig?

Unbedingt notwendig für Geocaching ist ein GPS-taugliches Mobilgerät: Dabei ist alles vom einfachen Smartphone mit passender App (z. B. „c:geo“) bis hin zu einem speziellen GPS-Empfänger möglich. Letztere können mehrere hundert Euro kosten, sind jedoch auch deutlich robuster und können die gesuchte Position viel genauer orten. Vor allem für Profis, die sich häufiger in anspruchsvollerem Gelände bewegen, sind solche Geräte empfehlenswert. GPS steht übrigens für Global Positioning System. Es bestimmt den Standort des Nutzers mithilfe von Satelliten-Signalen, die ursprünglich nur für die militärische Nutzung gedacht waren. Darüber hinaus sind Proviant und gute Wanderschuhe natürlich ein Muss.

Was ist eine Positionsangabe?

Die Geräte geben den Standort als sogenannte Koordinaten bezogen auf die Längen- und Breitengrade an. Dadurch kann man jeden Punkt auf der Erdkugel genau beschreiben. Sie arbeiten jedoch mit verschiedenen Darstellungen – die gängigste Version ist dabei das GMS-System. Eine typische Angabe sieht dann beispielsweise folgendermaßen aus: N 52° 21.986‘ E 09° 44.281‘. Es gibt etwa auch noch das Dezimalsystem, die verschiedenen GPS-Datenformate lassen sich aber ohnehin ganz einfach konvertieren. So sind sie jeweils kompatibel für das benutzte Gerät.

Wo befinden sich die Caches?

Eigentlich können fast überall auf der Welt die versteckten Caches gefunden werden. Sie sind in verschiedenen Apps und Webseiten aufgelistet – dort gibt es auch Tipps für die Suche. Die gängigsten Seiten sind aktuell opencaching.de und geocaching.com. Hier veröffentlichen Geocaching-Fans die Koordinaten von Caches, die sie versteckt haben. Manche Städte und Regionen bieten auf ihren Internetseiten eigene Informationen und Ziele für Geocacher an. Am häufigsten befinden sich die Caches in der Natur oder an Bauwerken, manche sind auch mitten in der Stadt zu finden.

Caches der Regionen Augsburg, Ulm & Allgäu 

Cache Schwierigkeitslevel Besonderes Equipment Dauer
N 48° 22.120' E 010° 53.850' (Nähe Rathausplatz Augsburg) Einfach Digitalkamera / Smartphone mit Kamera ca. 2h (4km)
N 48° 21.838' E 010° 54.822' (Textilviertel Augsburg) Einfach   ca. 2-3h (6km)
N 48° 21.717' E 010° 54.069' (Ulrichsplatz Augsburg) Mittel   ca. 1.5h (3.2km)
N 48° 20.682' E 010° 56.079' (Hochablass Augsburg) Mittel Smartphone mit NFC Leser + Internetverbindung ca. 0.5h
N 48° 22.230' E 010° 54.520' (Jakobertor Augsburg) Mittel   ca. 1.5h (2km)
N 48° 20.933' E 010° 48.051' (Schwarzbach Nähe Diedorf) Schwierig   ca. 4h
N 48° 01.032' E 010° 29.637' (Apfeltrach) Einfach   ca. 0.25h
N 48° 02.756' E 010° 29.199' (Mindelheim) Mittel Gegenstand o. Ä. als Erkennungsmerkmal ca. 0.25h
N 47° 37.819' E 10° 30.265' (Nesselwang) Einfach   ca. 1.5h (1.5km)
N47° 35.480' E 009° 51.521' (Scheidegg) Einfach Kompass ca. 2h (1.9km)
N 48° 24.682' E 009° 59.042' (Aussichtsturm Mittelberg Ulm) Mittel   ca. 1.5h (3,5km)
N 48° 25.534' E 09° 57.166' (Nähe Universitätsklinikum Ulm) Schwierig Taschenlampe ca. 2h  
N 48° 23.664' E 009° 59.926' (Neu-Ulm) Schwierig   ca. 1.5h (2km)
N 48° 27.305' E 010° 16.521' (Günzburg) Mittel Digitalkamera / Smartphone mit Kamera ca. 0.25h

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sind alle Caches gleich?

Nein, die verschiedenen Caches werden stets in mehrere Kategorien eingestuft und beschrieben. So kann man vorab etwas über das Gelände, die Größe und die Schwierigkeit erfahren. Am häufigsten sind traditionelle Geocaches, die sogenannten „Traditionals“: Diese bestehen aus nur einer Station. Des Weiteren gibt es die „Multis“, bei denen sich an der ersten Station Hinweise auf eine oder mehrere weitere Stationen finden lassen. Bei einem Rätsel- oder Mystery-Cache muss wiederum ein Rätsel gelöst werden, bevor der eigentliche Cache gefunden werden kann. Sehr beliebt sind auch Nachtcaches: Dabei folgt man mit Taschenlampen bestimmten Strecken, die mit Reflektoren markiert sind. Eine weitere Besonderheit stellen „Lost Places“ dar, also verlassene Orte oder Gebäude.

Warum Geocaching?

Das Problem kennen vor allem aktuell sehr viele Eltern: Die Kids wollen lieber mit dem Handy spielen, als vor die Türe zu gehen. Geocaching ist die ideale Lösung, denn es verbindet beides. Gerade in Zeiten der Pandemie bietet es zudem die Möglichkeit der aktiven Freizeitgestaltung. In unserer Tabelle erhalten Sie daher einen guten Überblick zu den Top-Caches in der Region. Also, auf geht’s!

Fazit

Mit dem Smartphone oder einem GPS-Gerät in der Natur versteckte Schätze finden: das ist Geocaching. Das Suchspiel ist bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen beliebt – kein Wunder: Schließlich kommt man so raus aus dem Alltag und in die Natur und verbindet das Ganze mit Bewegung und einer spannenden Schnitzeljagd. Für Profis eignet sich die Anschaffung eines GPS-Geräts, doch auch mit dem Smartphone und einer entsprechenden App steht der Schatzsuche in der Natur nichts mehr im Wege! |Text: Vera Mergle