Kurz-Interview mit FCA-Sportdirektor Marinko Jurendić
Von Side-Events und der Notwendigkeit, auch mal ein Poker-Face aufzusetzen!
Wir trafen FCA-Sportdirektor Marinko Jurendić vor einiger Zeit bei der FCA- Casino Night, da lief es schon sehr gut beim FCA - mittlerweile (bei Redaktionsschluss vor dem 27. Spieltag am 29. März) ist der Vereinsrekord mit zehn Spielen ohne Niederlage erreicht.
Marinko Jurendić: Idealerweise hast du solche Anlässe, wenn es gut läuft, weil dann eine positive Energie vorhanden ist. Aber es ist schwer, solche Termine langfristig zu planen. Deshalb ist es wichtig, unabhängig von der sportlichen Lage, Gelegenheiten zu schaffen, bei denen man den Gemeinschaftsgedanken spürt. Fußball ist Ausdruck von Zusammenhalt, und solche Veranstaltungen helfen dabei, das zu fördern.
Im Vereinsleben gibt es viel, das über den Fußball hinausgeht – Nachhaltigkeits-Events, Jugendförderung etc. Manche sagen jedoch: Die Spieler sollen sich aufs Spielen konzentrieren. Wie sehen Sie das?
Das ist eine berechtigte Frage. Wir haben uns bewusst Werte wie Freude und Zusammenhalt auf die Fahne geschrieben, und das spürt man hier auch. Ohne die Unterstützung der Zuschauer und Sponsoren wäre die Geschichte des Vereins so nicht möglich gewesen. Daher ist es auch eine Verpflichtung für die Spieler und Mitarbeiter, solche Begegnungen wertzuschätzen. Wir planen sorgfältig, damit auch in diesem Bereich die Balance stimmt. Aber es ist ganz klar, dass der soziale Aspekt wichtig ist.
Denken Sie, dass es den Spielern immer gelingt, diese Werte authentisch zu vermitteln?
Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Einige identifizieren sich stärker mit dem Verein und seinen Aktivitäten als andere. Aber wenn ein Event ansteht, gibt es keine Diskussionen – dann ist klar, dass man dabei sein muss. Die Spieler wissen, dass Fußball mehr Strahlkraft hat als nur das Spiel auf dem Feld. Diese Erkenntnis ist wichtig.
Kommen wir zur sportlichen Seite. Der FCA spielt derzeit solide, ohne große Ausschläge nach oben oder unten. Ist das mit einem Roulettespiel vergleichbar?
Nur bedingt. Im Roulette entscheidet das Glück, im Fußball ist die Basis des Erfolgs harte Arbeit. Unser Ziel ist es, Stabilität und Konstanz zu wahren. Wir haben uns in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert, unser Stadion ausgelastet, den Kader entwickelt. Jeder möchte natürlich immer weiter nach oben. Für uns ist es wichtig, realistisch und ambitioniert zu bleiben und kontinuierliche Fortschritte zu machen.
Manche Fans sind sehr leidenschaftlich und wünschen sich höhere Ziele. Wie gehen Sie damit um?
Das ist verständlich. Aber wir wollen authentisch bleiben. Wir messen uns in der Bundesliga mit Vereinen, die teilweise größere Möglichkeiten haben. Trotzdem haben wir uns über die Jahre in der Bundesliga gehalten. Alle dürfen träumen, aber wir als Verantwortliche müssen sachlich bleiben und den Fokus immer auf die nächsten Herausforderungen legen.
Zum Abschluss eine Frage zum Thema Verhandlungen. Wie viel Pokerface steckt in Ihnen?
Das hängt von der Situation ab. Manche Gespräche basieren sofort auf Offenheit und Vertrauen. In anderen Fällen muss man seine Karten etwas verdeckt halten. Letztlich geht es darum, eine Win-Win-Situation zu schaffen, damit alle Seiten von der Zusammenarbeit profitieren.