Architektenwettbewerb für Neubau Reichshainturnhalle

Neubau Sporthalle Memmingen

Der erste Preis geht an D’Inka Scheible Hoffmann Lewald Architekten aus Stuttgart Der nächste Schritt zu einem Neubau der Reichshainturnhalle ist getan. Das Preisgericht des Architektenwettbewerbs hat rund zehn Stunden getagt und aus 15 Entwürfen die Sieger gekürt.

Bei einer Preisverleihung im Kreuzherrnsaal überreichte Oberbürgermeister Manfred Schilder den ersten Preis an das Architekturbüro D`Inka Scheible Hoffmann Lewald (Stuttgart) mit dem Landschaftsarchitekturbüro Glück (Stuttgart). „Ich danke allen, die am Wettbewerb teilgenommen haben. Herzlichen Glückwunsch an alle Büros mit einer besonderen Auszeichnung“, würdigte OB Schilder.

Der Siegerentwurf, so formuliert es das Preisgericht, zeichne sich durch einen „leichten, pavillonartigen Baukörper“aus. Gelobt wurde auch die Platzierung der Turnhalle am östlichen Rand des zur Verfügung stehenden Geländes, da sie einen angenehm weiten Raum zum Erweiterungsbau der Schule schaffe. Die Erschließung und innere Organisation der Sporthalle wurde als übersichtlich und einfach gewürdigt. Eine Realisierung dieses Entwurfs wurde vom Preisgericht einstimmig empfohlen.
 
118 Architekturbüros hatten sich im Herbst 2020 um die Teilnahme an einem Architektenwettbewerb beworben. 15 Büros wurden zur Teilnahme eingeladen, fünf Büros davon wurden gesetzt, weil sie bereits zuvor besonders qualitätsvolle Sporthallen gebaut hatten, zehn Büros wurden ausgelost. Die Vorprüfung wurde durch das Architekturbüro Landherr und Wehrhahn (München) durchgeführt.
 
Bei der intensiven Auseinandersetzung des Preisgerichts mit den Lösungsansätzen der Wettbewerbsteilnehmer wurden vom Preisgericht eingeschossige Lösungen, also das Eingraben der Sporthalle aufgrund ihrer Lage im ehemaligen Stadtgraben und nahe an historischer Bebauung als positiv erachtet. Die Entwürfe der Preisträger zeigen alle eine Sporthalle, die eingegraben ist, jedoch Unterschiede in der Platzierung, innere und äußere Erschließung, Organisation und Gestalt aufweisen. Bewertungskriterien waren außerdem die Funktionalität der zukünftigen Sporthallennutzung, die Qualität und Gestalt der Grün- und Freiräume, die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit.
 
Der 2. Preis ging an F64 Architekten und Stadtplaner (Kempten) mit adlerolesch Landschaftsarchitekten (München). Den 3. Preis erhielten Spreen Architekten (München) mit fischer heumann landschaftarchitekten (München). Anerkennungen erhielten MFG Architekten GmbH (Stuttgart) mit g2-Landschaftsarchitekten (Stuttgart) und Architekt Josef Prinz (Ravensburg) mit w+p Landschaftsarchitekten (Offenburg).
 
Im Sommer 2019 war die alte Turnhalle der Reichshainschule von 1962 wegen gravierender statischer Mängel abgerissen worden. Im Sonderpädagogischen Förderzentrum in der Reichshainschule werden rund 190 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 16 Jahren unterrichtet. Auf dem Schulgelände, das sich in den als Park angelegten Stadtgraben erstreckt, soll nun für den Schul- und Vereinssport eine vergrößerte Einfeld-Sporthalle mit einer Bruttogrundfläche von ca. 1.200 m² errichtet werden. Die Sporthalle soll in zwei Kleinfeldhallen teilbar sein. Im Zuge des Neubaus der Turnhalle sollen auch die bestehenden Freianlagen der Schule mit Pausenhof, Lehrerparkplatz und Fahrradabstellfläche neugestaltet werden.
 
Dem Preisgericht gehörten an: Bürgermeisterin Margareta Böckh, Vertreter des Baureferats, Experten in Architektur und Landschaftsbau des Memminger Gestaltungsbeirats, externe Architekten und Stadtplaner, die Schulleitung der Reichshainschule und der Sportreferent des Stadtrats.