Selbstliebe und Body Neutrality mit Augsburger TikTokerin @vikykid

Influencerin Vika im Interview

Mit Themen rund Selbstliebe und Body Neutrality inspiriert die Augsburger TikTokerin Vika aka @vikykid tausende junge Menschen über Social Media. Wir haben die sympathische Studentin und Influencerin getroffen und einige spannende Fragen rund um ihre Welt geklärt. 

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Bild: Maximilian Baier
TRENDYone: Wann und wie bist du dazu gekommen, deine Videos auf der Plattform TikTok zu teilen?

Als ich damals nach Berlin gezogen bin, hatte ich noch wenige Freunde, sodass ich fast jeden Abend allein verbringen musste. Eines Abends habe ich an meine Bekannte gedacht, die auch auf TikTok aktiv war und wollte dann rausfinden, was die Plattform denn zu bieten hat. So ist dann mein erstes Video entstanden - aus purer Neugierde. 

Welche Eigenschaften sind wichtig für die Arbeit als Influencer:in?

Naja, das Wichtigste ist, glaube ich, authentisch zu sein, Geduld mitzubringen und ganz viel Spaß am Kontakt mit anderen Menschen zu haben, ohne diese Menschen wirklich zu kennen. Der tägliche Austausch mit der Community in Direktnachrichten und Kommentaren nimmt neben der Produktion von Content auch sehr viel Zeit in Anspruch. Als Influencer:in begleitet Dich Social Media ja praktisch 24/7 und das ist nicht immer so einfach, wie man es sich vorstellt. Für mich persönlich ist es auch wichtig, Werte zu haben und diese aktiv zu vertreten, aber das ist keine allgemeingültige Regel denk ich, aber das ist mein Anspruch an mich selbst.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag in dem Leben eines TikTokers aus?

Als ich mein Kanal aufgebaut habe, habe ich immens viel Zeit in Videoproduktion gesteckt. Zum Teil habe ich bis 10 Videos an einem Tag produziert, um herauszufinden, was den Leuten am besten gefällt, aber auch, was mir am meisten Spaß macht. Das war neben meinem Studium schon sehr zeitaufwendig, was ich aber gern in Kauf genommen hab, weil ich einfach gern vor der Kamera stehe, drehe und schneid. Heute drehe ich nur noch ein Video am Tag - Qualität vor Quantität. Ich weiß mittlerweile, welche Themen & Formate meiner Community und mir gefallen. Eigentlich ist auch mein Alltag ziemlich routiniert: recherchieren, drehen, schneiden, Kommentare und Nachrichten beantworten, Kooperationen drehen und sowohl auf TikTok als auch Instagram aktiv sein.

Ist TikTok für dich ein Hobby oder bereits ein Job?

Es ist beides. Ich würde TikTok mit genau derselben Passion weitermachen, auch wenn ich kein Cent dadurch verdienen würde. 

Welche positiven und negativen Seiten bringt das Influencer:in-Dasein mit sich?

Ich erlebe zum Glück fast nur positive Seiten. Es gab noch nie einen Shitstorm oder Ähnliches. Ich habe immer Menschen, mit den ich meine Gedanken teilen kann. Ich kann ganz vielen helfen, ohne dass ich es mitbekomme. Es ist immer wieder schön, in DM’s zu lesen, dass jemand Selbstbewusstsein aus meinen Videos ziehen konnte, den Mut gefunden hat, auf die eigenen Bedürfnisse zu hören oder sogar eine Therapie zu beginnen. Das macht mich schon stolz. Negativ ist natürlich, dass man eine Person des öffentlichen Lebens ist und dass man immer damit rechnen muss, dass es auch Menschen gibt, die nicht mit meinen Werten und Meinungen einverstanden sind. 

Warum liegen dir die Themen Selbstliebe und Body Neutrality so sehr am Herzen?

Als junger Mensch hatte ich zwei Essstörungen. Diese Zeit war für mich sehr schlimm. Mein ganzes Leben hat sich um meinen Körper gedreht, wie ich aussah, wie viel ich wog. Ich möchte, wenn möglich, anderen jungen Menschen versuchen, da heraus zu helfen und sie auf dem Weg aus ihren Unsicherheiten zu unterstützen und zu begleiten. Ich hätte mir das damals gewünscht. 

Wie unterscheidet sich dein Account deiner Meinung nach von anderen? 

Naja, durch meine Themen. Ich beschäftige mich mit den Themen, die mich berühren, die rumtreiben und die meiner Community entsprechen. Andere Profile machen genau dasselbe - nur mit anderen Themen. Ich finde, jeder Account hat seine Daseinsberechtigung. 

Was sind deine weiteren beruflichen Pläne für die Zukunft?

Ich möchte definitiv noch tiefer in die Materie gehen und noch mehr Menschen ansprechen können. Da habe ich auf TikTok schon viel erreicht, aber vielleicht wird es auch mal Zeit für neue Formate - Youtube vielleicht oder mehr in Richtung Moderation, um nicht mehr nur allein vor der Kamera zu sitzen und mal wieder aus meiner Bubble und Comfort Zone herauszukommen. Ich könnte mir sogar vorstellen, irgendwann mal ein Buch zu schreiben, wenn ich mich dafür bereit fühle.