TRENDYone Azubikolumne: Schenken – Der Ausdruck von Zuneigung oder soziale Verpflichtung?
TRENDYone Duale Studentin Giulia Hoffmann
Unsere unverblümte Azubi-Kolumne geht in die zweite Runde. Mein Name ist Giulia und ich bin seit August 2019 duale Studentin bei TRENDYone. Bei meinen Kollegen bin ich bekannt für meine Liebe zum Detail. Auch wenn es mir großen Spaß macht, anderen hin und wieder eine Freude zu bereiten, bin ich der Meinung, dass das Schenken der heutigen Zeit nicht mehr das ist, was es einmal war.
Während man seinem Partner in Zeiten des Mittelalters mit einer Herde Rindern eine Freude machen konnte, würde diese Geschenkewahl im 21. Jahrhundert wohl einem Griff ins Klo gleichen. Sobald sich ein Anlass nähert, die Liebsten mit Wertgegenständen zu erfreuen, fällt es uns auf die Schnelle aber nicht immer leicht, etwas zu finden, das dem Gegenüber voll und ganz zuspricht. Noch schwieriger gestaltet sich diese Suche, wenn der Tag des Schenkens immer näher rückt. Wer möchte denn überhaupt verantworten, dass sich unsere Liebsten tagelang den Kopf zerbrechen oder gar gestresst durch die Innenstadt irren? Und wann wurde das „Mitbringsel“ regelrecht zu einer sozialen Verpflichtung? Ursprünglich sollte Schenken schließlich etwas Schönes sein – nicht etwa ein weiterer Punkt auf unserer Checkliste. Viel authentischer wäre es doch, wenn wir ganz ohne schlechtes Gewissen auch mal mit leeren Händen zum Treffen erscheinen könnten, bevor wir uns krampfhaft auf die Suche begeben. Alternativ würden wir unseren Vertrauten häufiger jenseits von Fest- und Geburtstagen mit kleinen Aufmerksamkeiten erfreuen – und das ohne jeglichen Druck. Garantiert wird die Überraschung eine Größere sein, wenn das Gegenüber ganz und gar nicht damit rechnet. Und wer weiß, vielleicht erhält auch Ihr Lieblingsmensch bald einen unerwarteten Blumenstrauß oder eine kleine Notiz, was Sie an ihm besonders schätzen.