Erster Entwurf für den Haushalt für 2025
Das Unterallgäu darf zufrieden sein - noch!
Unterallgäu. „Dank des Entschuldungskonzepts, das der vorherige Kreistag auf den Weg gebracht hat, stehen wir jetzt noch gut da.“ Das hob Landrat Alex Eder hervor, als Kreiskämmerer Sebastian Seefried im Kreisausschuss die Eckdaten des Haushaltsentwurfs für dieses Jahr vorstellte. Der Etat des Landkreises wird derzeit in den verschiedenen Ausschüssen des Unterallgäuer Kreistags beraten. Beschlossen werden soll er im März.
Die wichtigsten Daten auf einen Blick:
• Die Umlagekraft des Landkreises bleibt laut Seefried stabil und liegt 2025 sogar höher als im Vorjahr bei 232,8 Millionen Euro (2024: 225,1 Millionen Euro). Damit belegt das Unterallgäu unter den zehn Landkreisen in Schwaben den dritten Platz.
• Auch die Steuereinnahmen der Gemeinden verzeichneten vergangenes Jahr ein Plus von 4,5 Prozent und lagen bei 170,8 Millionen Euro. (2023: 163,5 Millionen Euro).
• Der Verwaltungshaushalt des Landkreises sieht Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 213,7 Millionen Euro vor (2024: 200,1 Millionen Euro).
• Im Vermögenshaushalt sind Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 28,7 Millionen eingeplant (2024: 30 Millionen Euro) - rund 22,6 Millionen Euro davon für Investitionen (2024: 26,2 Millionen Euro).
• Die Schlüsselzuweisungen, die der Landkreis 2025 vom Freistaat Bayern erhält, betragen 25,9 Millionen Euro (2024: 23,7 Millionen Euro).
• Aus der Allgemeinen Rücklage sollen 2025 111.000 Euro entnommen werden. Damit sinkt diese etwas auf 5,2 Millionen Euro. Die Sonderrücklage Schuldentilgung würde laut Entwurf heuer von 3,3 Millionen Euro auf 1,6 Millionen Euro sinken. „Mit dieser Rücklage, die wir von 2018 bis 2020 aufgebaut haben, konnten wir fast 20 Millionen Euro Schulden tilgen. Damit musste der Landkreis deutlich weniger Zinsen zahlen“, hob Seefried hervor. Nun schlug der Kämmerer vor, das Entschuldungskonzept ein Jahr früher als geplant auslaufen zu lassen. Er plädierte dafür, jetzt die Investitionen hoch zu halten - unter anderem mit Blick auf die Wirtschaft.
• Nachdem der Kernhaushalt des Landkreises inzwischen bilanziell nahezu unverschuldet ist, werde aber im Haushaltsentwurf 2025 erstmals wieder eine Neuverschuldung von 3,7 Millionen Euro erforderlich. „Damit würden hauptsächlich Hochbau-Maßnahmen finanziert“, so der Kämmerer.
• Der Hebesatz der Kreisumlage soll laut Entwurf bei 47,9 Prozent liegen, statt im Vorjahr bei 44,9 Prozent. Damit würde der Landkreis 111,5 Millionen Euro einnehmen (2024: 101 Millionen Euro).
• Die Ausgaben für die Bezirksumlage steigen voraussichtlich um 10,5 Millionen Euro auf 58,2 Millionen Euro (2024: 47,7 Millionen Euro). Endgültig wird der Bezirkstag über den Hebesatz Ende Januar abstimmen. Grund für den voraussichtlichen Anstieg der Umlage sind laut Seefried vor allem gestiegene Sozialausgaben beim Bezirk Schwaben. Bei seinen Berechnungen ist der Kämmerer von einem Umlagesatz von 25 Prozent ausgegangen. Bisher lag der Satz bei 21,9 Prozent.
• Die Krankenhausumlage bleibt 2025 nahezu unverändert bei 4,3 Millionen Euro.
Weitere Themen:
• 2024 fielen im Unterallgäu Mehrausgaben von 1,3 Millionen Euro bei den Asylbewerberleistungen an - ein „durchlaufender Posten“, wie der Kreiskämmerer erklärte, da der Freistaat die Ausgaben refinanziere. Zudem stiegen die Personalkosten um 1,6 Millionen Euro. Diese Ausgaben konnten durch Mehreinnahme an anderer Stelle gedeckt werden, so Seefried. Der Kreisausschuss empfahl dem Kreistag einstimmig, diesen Veränderungen im Haushalt 2024 zuzustimmen.
• Zudem stellte der Kämmerer zur Kenntnis die Jahresrechnung 2024 vor. Er bezeichnete diese als „nahezu eine Punktlandung“. Im Kernhaushalt liege der Schuldenstand bei 3,3 Millionen Euro. „Ziehen wir hier die Sonderrücklage Schuldentilgung ab, ist unser Kernhaushalt nahezu schuldenfrei“, so Seefried. Landrat Eder ergänzte: „Dieser Moment der Freude ist wohl von kurzer Dauer. Um trotz exorbitant gestiegener Bezirksumlage weiter investieren zu können, wird nun leider wieder eine Neuverschuldung nötig sein.“