Daniel Barenboim erhält Marion Samuel Preis in Augsburg

Stiftung Erinnerung ehrt sein Engagement für Verständigung

Die Vergangenheit wird nicht ungeschehen, doch im Jetzt kann, muss man andere Wege beschreiten, um die Zukunft besser zu gestalten: denn #niewiederistjetzt Unerlässlich bleibt, dass man an die Vergangenheit erinnert, sich mit ihr auseinandersetzt.

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Bild: Marion Buk-Kluger
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(v.l.): Christoph Heusgen, Jörn und Ingrid Seinsch, Barenboims Ehefrau Jelena Baschkirowa, OB Eva Weber.Bild: Marion Buk-Kluger
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Malte LudinBild: Marion Buk-Kluger
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Bild: Marion Buk-Kluger

Mit der Verleihung des Marion Samuel Preises der Stiftung Erinnerung werden Menschen gewürdigt, die genau das tun: dem Vergessen und Verdrängen der Verbrechen der NS-Zeit entgegenwirken.

„Als wir begonnen haben, hatten wir das Gefühl, es ist noch nicht genug aufgearbeitet, in die Öffentlichkeit gedrungen…“, so Ingrid Seinsch, die mit ihrem Mann Walther, dem ehemaligen FC Augsburg Präsidenten , die Stiftung 1996 gegründet hat. Seit 1999 vergibt diese den Marion-Samuel-Preis, mit dessen Namen nicht nur an das Schicksal des in Auschwitz ermordeten jüdischen Mädchens erinnert wird. Und nun müssten wir uns eingestehen, es kann sehr wohl wieder geschehen, es ist keine Erzählung aus einer anderen Zeit, wie auch Jörn Seinsch als Vertreter der Stiftung Erinnerung und der Stifterfamilie ausführte. 

Mit dem diesjährigen Preisträger, Daniel Barenboim, wurde einem weiteren Aspekt der Stiftung, der Versöhnung Rechnung getragen.
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Er leiste einen wegweisenden Beitrag in der Arbeit mit dem West-Eastern Divan Orchestra, das auf der Grundlage von Gleichberechtigung eine Koexistenz und Zusammenarbeit junger Musikerinnen und Musiker aus Israel und Palästina und anderen arabischen Ländern der Region ermöglicht und ein alternatives Modell zur aktuellen Situation im Nahen Osten darstellt. 

Für den gesundheitlich angeschlagenen Barenboim nahm seine Ehefrau, Jelena Baschkirowa den Preis entgegen, die Laudatio hielt Christoph Heusgen, Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz. 

Unter den zahlreichen Gästen im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses war auch der Preisträger von 2022, Malte Ludin. In seinem ausgezeichnetem Dokumentarfilm „2 oder 3 Dinge, die ich von ihm weiß“ setzt er sich mit seinem Vater, der Hitlers Botschafter in der Slovakei war und nach dem Zweiten Weltkrieg für seine große Rolle bei den Morden an der jüdischen Bevölkerung verurteilt und hingerichtet wurde, auseinander. Die Arbeit, wie er am Rande der Veranstaltung erzählte, war für ihn sehr schwierig, gerade in den Gesprächen dazu mit der eigenen Familie.