Landkreis, Stadt und Bezirk im konstruktiven Austausch

Zukunft des Bergbauernmuseums Oberallgäu

Um die Zukunft des Museums in Immenstadt-Diepolz nachhaltig zu sichern, befinden sich die drei Projektpartner weiterhin in Gesprächen. Zentraler Inhalt sind dabei Form und Finanzierung eines gemeinsamen Engagements.

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Um die Zukunft des Museums nachhaltig zu sichern, befinden sich die drei Projektpartner weiterhin in Gesprächen. Zentraler Inhalt sind dabei Form und Finanzierung eines g...Bild: Bergbauernmuseum
Nachdem im vergangenen September ein Bündnis von CSU und Grünen im schwäbischen Bezirkstag einen Antrag zur Beteiligung des Bezirks am Bergbauernmuseum in Immenstadt-Diepolz gestellt hatte, laufen aktuell weiterhin Gespräche zwischen dem schwäbischen Bezirkstagspräsidenten Martin Sailer, der Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller und dem Immenstädter Bürgermeister Nico Sentner. Gegenstand der Gespräche ist wie es den drei Parteien gelingen kann, das Bergbauernmuseum künftig gemeinsam sicher zu finanzieren und konzeptionell tragfähig aufzustellen.
 
Derzeit trägt Bezirkstagspräsident Sailer verschiedene Formen und Finanzierungsmodelle, mit denen das Vorhaben umgesetzt werden könnte, zusammen. Sie sollen, erklärt Landrätin Baier-Müller, dem Landkreis und der Stadt anschließend mitsamt ihrer Vor- und Nachteile zur Verfügung gestellt werden, um die Entscheidung über die Art der Zusammenarbeit fundiert und rechtssicher treffen zu können.
 
„Die Gespräche verlaufen sehr konstruktiv und ergebnisoffen“, teilt Landrätin Indra Baier-Müller dazu mit. „Wir sind uns einig, dass wir eine so besondere Institution wie das Bergbauernmuseum nicht in diesem ungewissen Zustand verharren lassen können und auch darüber, dass die Stadt Immenstadt das finanzielle Defizit des Museumsbetriebs nicht weiterhin allein tragen kann.“ Gleichwohl, so die Landrätin weiter, „muss insbesondere der Landkreis die Form der Beteiligung sehr genau prüfen. Es handelt sich hierbei nämlich um keine Pflichtaufgabe des Landkreises, der maßgeblich mit dem Geld aller Landkreiskommunen agiert.“
Aus diesem Grund sei es auch zwingend erforderlich, das Konzept nach seiner Fertigstellung zunächst in den zuständigen Kreisgremien zu diskutieren und gegebenenfalls einen Beschluss zur weiteren Verhandlung/Vertragsgestaltung mit dem Bezirk  Schwaben und der Stadt Immenstadt herbeizuführen.
 
Bürgermeister Nico Sentner ergänzt: „Das Allgäuer Bergbauernmuseum hat starke überregionale Bedeutung, dies wird bei der Betrachtung der Besucherzahlen deutlich. Als besucherstärkstes Museum in unserem Regierungsbezirk, freut es mich sehr, dass unser Bezirk sich der Bedeutung unserer Einrichtung bewusst ist und die Bereitschaft gegeben hat, die Stadt Immenstadt zu unterstützen. Die Gespräche zwischen Landkreis, Bezirk und der Stadt laufen einander zugewandt und sind geprägt vom unbedingten Lösungswillen zum Wohle aller.“
 
Hintergrund:
Das Bergbauernmuseum in Immenstadt-Diepolz besteht seit über 20 Jahren und hat sich inzwischen zum besucherstärksten Museum in ganz Bayerisch-Schwaben entwickelt: Rund 70.000 Besucher strömen jedes Jahr nach Diepolz – nur rund 25 Prozent davon stammen dabei aus der Stadt Immenstadt, dem Landkreis Oberallgäu oder dem Bezirk Schwaben. Mit Abstand die größte Besuchergruppe stellen Gäste von außerhalb Bayerns oder dem Ausland (57 Prozent) – womit die überörtliche Bedeutung des Bergbauernmuseums begründet wird.

Betrieben wird das Bergbauernmuseum durch den Förderverein Allgäuer Bergbauernmuseum. Zur Finanzierung des Defizits von jährlich zwischen 160.000 und 200.000 Euro hatte sich die Stadt Immenstadt verpflichtet.