Svenja Thielsch wird neue Klimawandelanpassungsmanagerin
Neue Klimamanagerin fürs Oberallgäu
Oberallgäu: So will der Landkreis klimasicher werden Mit Svenja Thielsch beschäftigt der Landkreis seit November eine Klimawandelanpassungsmanagerin. Um das Oberallgäu auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten, baut sie auf die Mithilfe regionaler Expertinnen und Experten.
Seit 1. November ergänzt Svenja Thielsch als kommunale Klimawandelanpassungsmanagerin das Klimaschutzmanagement des Landratsamtes. Für den zweijährigen Projektzeitraum von 2023 bis 2025 wird es ihre Aufgabe sein, die Auswirkungen des Klimawandels auf Natur, Landschaft, Mensch und Wirtschaft in der Region zu untersuchen, um im Ergebnis ein langfristig umsetzbares Anpassungskonzept für den Landkreis und seine Bevölkerung zu präsentieren. Dazu sollen Behörden, Organisationen, Verbände und Entscheidungsträger miteinander vernetzt und auch Bürgerinnen und Bürger in den Konzeptionsprozess zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels einbezogen werden.
Landrätin Indra Baier-Müller begrüßt diesen ganzheitlichen Ansatz. Sie sagt: „Auch wir sind in den letzten Jahren von einigen Starkregenereignissen, Stürmen und Schlagwettern heimgesucht worden und unbestritten sind wir – Gott Sei Dank – von den ganz großen Klimawandelschäden bislang verschont geblieben. Das heißt aber nicht, dass wir den möglichen und realen Auswirkungen des globalen Wandels nicht vorbeugend begegnen müssen. Deshalb ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um sich mit dem Ziel der bestmöglichen Vorbereitung auf die Zukunft gemeinsam auf den Weg zu machen.“
Als Auftakt hin zu diesem Ziel fanden in der vergangenen Woche zwei erste Vernetzungstreffen statt. Oberallgäuer Bürgermeisterinnen und Bürgermeister mit Vertreterinnen und Vertretern ihrer Verwaltungen kamen dabei genauso zusammen, wie Expertinnen und Experten regionaler Institutionen, die in ihren Bereichen mehr oder weniger direkt von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sein werden.
Auf der hybriden Veranstaltung begrüßte die Landrätin alle Teilnehmenden mit einer digitalen Videobotschaft. Im Anschluss stellten sich Svenja Thielsch und die beiden externen Planungsbüros KlimaKom und ThINK vor, die das Projekt begleiten. Erste fachliche Klimaanalysen und Klimaprojektionen für das Oberallgäu wurden dem Publikum präsentiert und zur Diskussion gestellt. Dabei stellte sich heraus, das zum Beispiel Wasserknappheit schon jetzt eine große Rolle in der Region spielt und im Projekt bearbeitet werden soll.
Im Rückblick auf die beiden Treffen äußert sich Klimawandelanpassungsmanagerin Thielsch zufrieden: „Es gibt eine große Zahl engagierter Fachexpertinnen und –experten, von denen viele bereits individuelle Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels ergriffen haben. Dieses Spezial-Wissen möchten wir in einem ersten Schritt erfassen und systematisch aufbereiten, um anschließend in einer Betroffenheitsanalyse erste Detailerkenntnisse ableiten zu können. Dabei interessiert uns beispielsweise, an welchen konkreten Hotspots im Oberallgäu wir uns auf Klimafolgen einstellen müssen, welche Bevölkerungsgruppen besonders unter den Folgen des Wandels leiden werden – aber auch, wo wir bereits bestehende Aktivitäten bündeln können.“
Für nächstes Jahr ist geplant, das Expertennetzwerk zu mehreren Workshops einzuladen, um aus der Betroffenheitsanalyse gemeinsame Handlungsmaßnahmen abzuleiten. Auch die Oberallgäuerinnen und Oberallgäuer werden über eine Veranstaltung sowie ein begleitendes Öffentlichkeitsangebot miteingebunden. Über den Fortgang der Konzepterstellung werden die entsprechenden Gremien des Landkreises regelmäßig unterrichtet und auch auf der Klimaschutz-Homepage www.allgaeu-klimaschutz.de gibt es einen Bereich mit Informationen über die Klimawandelanpassung.
Zur Person:
Svenja Thielsch stammt aus Siegen und lebt inzwischen in Bad Hindelang. Die studierte Umwelt- und Ressourcenmanagerin hat in den Oberallgäuer Bergen ihre zweite Heimat gefunden und verbindet damit einen klaren Anspruch an sich: die wertvolle Naturlandschaft zu schützen.
Ihr Steckenpferd ist die Kommunikation mit und die Vernetzung von relevanten Akteuren zu verschiedenen Themen. Mit ihrer neuen Querschnittaufgabe als Klimawandelanpassungsmanagerin möchte sie ihre kommunikativen Fähigkeiten mit ihrem interdisziplinären Fachwissen verknüpfen und freut sich auf spannende Begegnungen und eine konstruktive Zusammenarbeit im Sinne des Oberallgäus.