Lebenshilfe Sonthofen Oberallgäu e.V. mit neuen Gesichtern

Wechsel in der Geschäftsführung

Sonthofen…„Mut haben, Entscheidungen auch einmal außerhalb des Mainstreams zu treffen“ – Diesen Rat gab jetzt Hartmut Höger, Geschäftsführer der Lebenshilfe Sonthofen südlicher Landkreis Oberallgäu e.V., Maximilian Hönicke mit auf den Weg. Der 36jährige übernimmt zum 1. Januar 2025 die Aufgaben von Höger. Nach einer Übergangsphase verabschiedet sich dieser dann in den Ruhestand. Der Name Hönicke ist in der Lebenshilfe bekannt, war doch Maximilian Hönickes Vater über 25 Jahre ein Wegweiser und Motor in der Lebenshilfe Kempten.

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Maximilian Hönicke (l.) und Harmut Höger (r.) mit einer Skulptur von Josef Bichlmair, die das Zeichen der Lebenshilfe trägt.Bild: mori print
16 Jahre lang war Hartmut Höger der Geschäftsführer der Lebenshilfe Sonthofen im Oberallgäu. Unter seiner Führung vergrößerte sich die Einrichtung für Menschen mit Behinderung von damals 38 Mitarbeitenden zu inzwischen 140 Beschäftigten. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit fiel ein Wohnheim-Bauprojekt, das er für die ihm anvertrauten Menschen sehr engagiert, aber aus heutiger Sicht auch etwas „blauäugig“ anging. „Ich hatte mir damals nicht so viele Gedanken um bürokratische Hürden gemacht“, schmunzelt der dreifache Familienvater heute zurückblickend. „Auf der anderen Seite haben wir uns intensiv über die Bedürfnisse der Bewohner und Mitarbeiter ausgetauscht. So konnte ein Wohnhaus entstehen, dass den notwendigen Anforderungen aller Beteiligten entspricht und trotzdem viel „heimelige Wärme“ ausstrahlt.“
 
Mit einem Bauprojekt fing damals Högers Tätigkeit als Geschäftsführer bei der Lebenshilfe Sonthofen an, mit einem Bauprojekt hört sie im kommenden Jahr auf. Denn bis zur Fertigstellung (geplant November 2025) wird der 66jährige das Neubauprojekt der Lebenshilfe noch begleiten. Es entsteht ein Apartmenthaus (Sozialer Wohnungsbau) vor allem für Menschen mit Behinderung, die ambulant betreut werden, mit 11 Wohnungen, einem Pflegebad und einem Gemeinschaftsraum.
Gleichzeitig wird ein Wohnhaus gebaut, als stationäre Einrichtung, für Menschen mit Autismus. Es soll Platz bieten für 24 Bewohner.  90 (!) Autisten stehen auf der aktuellen Warteliste. Die Lebenshilfe Sonthofen; Südlicher Landkreis Oberallgäu e.V. ist eine von zu wenigen Einrichtungen in Bayern, die einen Schwerpunkt im Bereich Autismus geschaffen haben.
 
 
Autismus – über die Arbeit seines Vaters Alwin Hönicke war Maximilian Hönicke Zeit seines Lebens in die Arbeit mit Menschen mit Behinderung involviert. „Wir haben das tatsächlich inklusiv gelebt – und natürlich habe ich die Zeit, in der mein Vater das Autismuszentrum Schwaben in Kempten als Vorreiter aus der Taufe gehoben hat, sehr intensiv miterlebt.“
 
Maximilian Hönicke ist gelernter Krankenpfleger, studierte dual Pflegewissenschaften in München und machte an der Hochschule Kempten seinen Masterabschluss in Sozial- und Gesundheitswirtschaft. Parallel war er sieben Jahre in den Allgäuer Werkstätten in Kempten beschäftigt.
 
Vor zwei Jahren wechselte er als Einrichtungsleiter ins Haus Schimmelreiter nach Wertach. Als jetzt die Stelle in Sonthofen als Geschäftsführer der Lebenshilfe im Raum stand, hielt er zunächst einen Familienrat ab. „Die Aufgabe reizt mich sehr!“ signalisiert er. Die neue Arbeit passt auch zu seiner überzeugten Einstellung „Pflege das Leben, wo Du es triffst!“ – ein Spruch von Hildegard von Bingen. Hönicke ist verheiratet und hat eine zweijährige Tochter.

Quelle: mori print