Kempten macht mit bei „Night of Light 2020"
«Flammender Appell»
Überall in Deutschland befindet sich die Veranstaltungswirtschaft aktuell auf der „Roten Liste" der aussterbenden Arten, denn durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist es der Branche seit Mitte März 2020 verboten, sich wirtschaftlich zu betätigen. Bis Ende Oktober sind alle Großveranstaltungen durch Anordnung der Behörden abgesagt. Dieser Lockdown zwingt die Branche mit einem Jahresumsatz von 130 Mrd. Euro und rund 1,5 Mio. Beschäftigten in die Knie, brechen doch rund 80 - 100% aller Umsätze weg. Auch wenn es ab dem 31. Oktober möglich wäre, Veranstaltungen abzuhalten, bräuchte es einen Vorlauf von mehreren Monaten bis der Veranstaltungsbetrieb wieder annährend auf „Vor-Corona"-Niveau ist. Deshalb entschlossen sich Initiatoren, Unterstützer und Branchenvertreter dazu, durch die bundesweite Aktion „Night of Light 2020" auf ihre existensbedrohliche Misere aufmerksam zu machen.
In der Nacht vom Montag, den 22. Juni, auf Dienstag, den 23. Juni, wurden durch mehr als 7700 Teilnehmer bundesweit Eventlocations, Spielstätten, Veranstaltungszentren und andere Bauwerke mit rotem Licht illuminiert. Über 8400 solcher leuchtender Mahnmale waren in mehr als 1500 Städten und Gemeinden zu betrachten. Die Aktion „Night of Light 2020“ war und ist ein Hilferuf an die Politik: Durch das Medium des Lichts sollte der Wirtschaftszweig der Veranstaltungsbranche in seiner Gänze sichtbar gemacht werden – einer Branche, die über 150 Gewerke und Disziplinen umschließt und daher über keine einheitliche Lobby verfügt, obwohl sie in ihrer Gesamtheit hinsichtlich Beschäftigtenzahlen und Umsatz unter den Top 3 Branchen in Deutschland rangiert.
Zuschüsse - keine Kredite
Auch in der Allgäu-Metropole Kempten schlossen sich Einrichtungen wie die bigBOX Allgäu, das Parktheater und das Theater in Kempten der „Night of Light 2020" an. Die Branche möchte an diesem Aktionstag deutlich machen, dass sie auf finanzielle Hilfen in Form von staatlichen Zuschüssen setzt, um eine gewaltige Pleitewelle im kommenden Herbst noch abwenden zu können. In einer Pressemitteilung fordern die Branchenvertreter: „Es ist wichtig, auch die Öffentlichkeit auf die besonders hart getroffene Branche der Veranstaltungswirtschaft aufmerksam zu machen und zu verdeutlichen, dass die derzeitigen Hilfeleistungen in Form von Kreditprogrammen nicht ausreichen. Da diese Kredite nicht wertschöpfend investiert werden können, sondern zur Deckung von Betriebskosten aufgewendet werden müssen, führt dies nach dem Verbrauch der Kredite zu einer erneuten Zahlungsunfähigkeit in Verbindung mit einer Überschuldung der betroffenen Unternehmen und Einrichtungen."